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Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) auf unserem Schulhof - Grundschule Guteborn (13.10.2008)

Ende der 80iger Jahre brachte ein Einwohner unserer Gemeinde von einer Urlaubsreise Samen des Chinesischen Blauglockenbaumes mit. Ihm gelang es aus den winzigen Samen kleine Pflänzchen zu ziehen. Eine dieser Bäumchen wurde auf dem Pausenhof gepflanzt, in der Hoffnung, dass er vielleicht unter den für ihn schwierigen klimatischen Bedingungen zu einer Schönheit heranwachsen kann. Wie wir heute sehen, gefällt es dem Blauglockenbaum auch bei uns wie in seiner Heimat, den sehr warmen, lockeren Tieflandwäldern Chinas, wo er seine natürliche Verbreitung hat.

Die Schüler der zweiten Klasse bestaunen den in der Zwischenzeit zu einem Prachtexemplar herangewachsenen Blauglockenbaum. Zum zweiten Mal kamen die schon im Herbst angelegten Blütenknospen an dem mittelgroßen Baum mit seiner lockeren Krone und den starken Ästen mit auffallend dicken, steifen Zweigen zum Erblühen.

Unmittelbar vor der Laubentfaltung erscheinen an den kahlen Zweigenden 5 bis 6 cm lange hellviolette, innen gelb gestreifte, trichterförmige, schwach zweilippige, duftende Blüten in 20 bis 30 cm langen, rispigen Blütenständen.

Der Blauglockenbaum ist bei uns in Deutschland nur in Weingebieten an Rhein und Mosel völlig hart. Die klimatischen Nachteile bei uns müssen durch besondere Standorte ausgeglichen werden: nicht zu feuchte Böden, möglichst vor Südfassaden, wo die Wärmerückstrahlung das Ausreifen der Triebe fördert. Der Blauglockenbaum gilt als ein edler und kostbarer Parkbaum, der nur als Solitär verwendet werden sollte, so dass er mit Blattwerk und Blütenschmuck voll zur Wirkung kommt.

In Europa wurde der erste Baum dieser Art 1842 im Jardin des Plantes in Paris gepflanzt. Der Blauglockenbaum ist ein rasch wachsender Baum, der nicht zuletzt wegen der gegenständigen Anordnung schlecht geformte, breite Kronen bildet, deren Holz rasch fault.

Triebe: in der Jugend sehr dick und hohl, später erst normal vollholzig. Blätter: nach der Blüte am ausgereiften Holz eiförmig bis herzförmig bis 30 cm lang und nur etwas weniger breit (bis 25 cm), oben hellgrün, behaart; unten dicht grausilbrig, häufig 2- bis 4-lappig. Die Frucht: eine mehrfächerige bis walnussgroße Kapsel, in der sich bis zu 600 Samenkörner befinden. Vermehrung: durch Wurzelstücke und Aussaat, die in knapp 3 Wochen keimt



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